Wer leben will …

„… muss sterben können“, sagt sie. Santa Muerte, die Tödin, die Sensenfrau, die Schnitterin … Zu Schnitterin, wenn die Sichel das Korn einholt, um Nahrung zu haben und die Tage schon merklich kürzer werden, spüre ich die Tödin ganz nah.Wie in Mexiko, wo die Santa Muerte verehrt wird, lade ich sie ein, will sie sichtbar machen mit Farben, über die Bemalung. Und so bemalt wollte ich einmal durchs Dorf radeln und am Spaghettitopf stehen, in verlassenen Häusern Geheimnisse entdecken, Beeren pflücken, Dorfleuten und Katzen begegnen, unterwegs sein … Eine Santa-Muerte-Figur steht in der Küche und erinnert mich an ihre Allgegenwärtigkeit. … Wer leben will … weiterlesen

Schnittern

Die Zeit des Schnitterfestes. Es ist das Fest, an dem wir immer am wenigsten Frauen bei den Festen waren, weil die einen in Ferien waren, die anderen Seminare hatten, die noch anderen mit den sommerbewegten Winden auf den Meeren des Lebens unterwegs waren. Schnittern – ich hatte, wie die meisten wenig Erfahrung damit. Ich konnte mit den Sensen nicht mähen, geschweige denn sie dengeln. Ich habe die Bauersleute gefragt, in Spanien gelernt, wie ich mit meiner Spucke und einem Schleifstein die Schneide scharf bekomme, wie viel Feinarbeit und Zeit es braucht und hier habe ich lange alles plattgedrückt mit der … Schnittern weiterlesen