Ruhezeit, Buchzeit

Für meine digitale Welt ist es gerade Winterzeit. Sie braucht Ruhe und es gibt keine Impulse, keinen Ruf. Es ist still, als läge Schnee über allem und irgendwo weit weg funkeln die Sterne. Das Frühlingserwachen kommt irgendwann. Vielleicht liegt es daran, dass ein Buch übers Altwerden, Altsein, über Ältestenschaft und alte Feuer ruft. Es ist Buchmachzeit. Sie braucht viel Feuerholz und Herzblut. Damit es sich in den Herbst hinein gebiert, schenke ich ihm alle Aufmerksamkeit, sammle, schreibe, frage, horche. Das Altfeuerbuch hat über den Winter Kraft gesammelt und jetzt im Frühling mit hellem Grün herausgespitzt. Ich nähre es, damit es … Ruhezeit, Buchzeit weiterlesen

Was es braucht

Wenn die Weisen Alten einen Rat abhalten. Die Roggenalte, Ahnfrauen, eine Alte im Blutgewand, die alte Spinnenfrau, die Stammmütter, sie alle versammeln sich ums Feuer. Die Wanderalte spürt in die Nacht hinaus. Sie beginnen zu beratschlagen. Darüber, was es für Auswirkungen hat, wenn die Alten nicht mehr geehrt werden, wenn niemand mehr was vom Schenken versteht und Frieden ein Projekt im Kopf bleibt, wenn das Wissen um Würde verlorengeht und überhaupt über diese Zeit mit all den schwierigen Wegen und Zerwürfnissen. Jetzt sei es endgültig genug, befinden sie einstimmig. Sie beschließen, dass es an der Zeit ist, Feuer zu entzünden, … Was es braucht weiterlesen

Imaginieren

Bilder, Worte, Wörter und Geschichten sammeln. Welche, die helfen, innere Räume von Weite und Freiheit und Kraft zu entfalten. Zum Altwerden beispielsweise. Es wird den Weg breiter und leichter machen, wenn wir Altfeuerland imaginieren mit Bildern, die etwas verheissen, die funkeln und etwas bereithalten, auf das wir uns freuen können. Das, was erzählt wird, dient nicht dem lustvollen Aufbrechen ans alte Feuer. Es braucht vollkommen andere, teils uralte und auch ganz neue Geschichten, was uns dort erwarten wird.Wie die aus China, von der Herdgöttin im roten Gewand. Sie ist alt und wunderschön. Oder die von den alten Scheibenwelthexen. Oder selbst … Imaginieren weiterlesen

Gehen für …

Es gibt Zeiten, da sind bestimmte Themen in mir ständig und intensiv da, wie die Wege zum Frieden und allem, was damit zu tun hat. Deshalb spreche ich auch immer wieder davon. Was ich wach halten will ist, unermüdlich für den Frieden zu gehen. Es braucht mein wirkliches Wollen, sonst rutscht es schnell mal weg. Alles unterlassen, was spaltet, was Kriege befeuert. Statt dessen verhandeln, zusammenkommen, reden, dranbleiben, nicht müde werden. Dem langen Atem vertrauen. Unbeirrbar bleiben. Keine Position für oder gegen beziehen. Position für den Frieden beziehen, immer wieder. Alle und alles zu Hilfe rufen, was den Weg zum … Gehen für … weiterlesen

Eine bayrische Gebetsmühle

Gebetsmühlen finde ich praktisch und ich mag den Klang. Sie im Vorbeigehen bewegen, den Gebeten zuhören wie sie sich mit dem leisen Rattatatatat hinaussingen. Jede hat ein eigenes Lied, ein eigenes Gebet.Praktisch finde ich sie wegen meiner Vergesslichkeit. Zum Beispiel die Gebetsmühle für die wilden, freien Wege. Für das alte weise Lachen. Für die hohen Flüge und die tiefen Wurzeln. Fürs Erinnern an mein kostbares, wildes Selbst. Dafür will ich wirklich gehen und doch entfällt es mir im Alltagsgeschehen ganz schnell. Da helfen auch keine Notizzettel, denn die blende ich nach Kurzem aus. Deshalb habe ich mir eine bayrische Gebetsmühle … Eine bayrische Gebetsmühle weiterlesen

Wildnisduft

In der Wildnis gibt es keine festen Pfade, die Wege bahnen wir uns selbst. Intuition ist gefragt, weil wir auf keine Landkarten zurückgreifen können. Manchmal ist es unwegsam, manchmal nicht. Auf alle Fälle lässt uns die Wildnis in die eigene Kraft hineinwachsen. Die alte Hagazusse, die Zaunreiterin, die Tunritha ist mit einem Bein eine Frau der Wildnis. Sie klopft die Intelligenz der natürlichen Wildheit in uns wach. Wir können ihr vertrauen. Die Wildnatur braucht eine wirkliche Beziehung zu ihr und zu uns selbst. Nur so heilen die Verletzungen, welche die Zivilisationszähmung verursacht hat. Die langen Nächte, der Winter, die Felle … Wildnisduft weiterlesen

Winterstürme

In die Wintersturmkraft hineingehen. Der Wind ist schneidend, scharf. Es braucht Kraft und einen starken Atem. Halte ich dem Wind stand? Biegsam und stark? Winterwind fragt ab, ob ich gut vorgesorgt habe – gute Kleidung, gut genährt, sicher unterwegs, all das. Winterwind rüttelt an, ist mächtig und es braucht Energie, um draussen im Wind zu sein. Eisige Nordwinde lassen mich wissen, wie schnell ich verlorengehen könnte, wenn es mir an Reife fehlt. „Wenn Du Deinen Sommer gut gelebt hast, wird der Winter gut zu Dir sein.“ Das habe ich in jungen Jahren in die Küche gehängt. Wer weiß – die … Winterstürme weiterlesen

November-Begegnungen

Etwas erfahren, spüren, es verinnerlichen. Verben und Adjektive gefallen mir dazu gut, wie sich verjahreszeiten oder verwettert sein. Hinausgehen bei Wind und Regen, um einzutauchen in den alten Herbst. Das Unwirtliche in mich hineinkriechen lassen, die klarer werdenden Konturen in mich aufnehmen, dem rauheren Gesang des Windes lauschen. Auf den Spuren der Herbst- und Winteralten. Sie zeigt sich, im Stein, im abgebrochenen Baumstamm am Weg neben der Straße … Sie ist ganz nah. Und wenn ich verweile und wirklich eintauche und den Wind an mir rütteln lasse, dann beginnt sie zu erzählen. November-Begegnungen weiterlesen

Herbstalt

Diesen Winter will ich der Winteralten Bilder und Worte geben und auf ihren Spuren durchs alte Herbst- und Winterland wandern. Innere Bilder kommen lassen, zu Beginn der Spinnstubenzeit einen schwarzen Fetzenmantel genäht, alte weise Frauenwege erinnert … Ich war am Hollerbusch, leise, lauschend – wie der magischen Geschichte von Modron, der Roten, die ihren Zauberstab zu Samhain unter den Holunder legt und von Cailleach, der Winteralten, die ihn aufnimmt, weil ihre Zeit beginnt. In die erste Frühlingsahnung hinein wird sie ihn unter den Holunder legen, zu den Steinen gehen und Brigid nimmt ihn auf. Stabübergabe. Für einige Monate ist es … Herbstalt weiterlesen