Ich liebe Suppen und mache mir eine Frühlingssuppe mit Blumen und Kräutern, mit der ganzen Erneuerungskraft, mit Lebenskraft und bunter Vielfalt, mit Gelb und Sonnenschein und einer Grüngeschichte. Feuer und Wasser eingeladen, ein Lied reingesungen und mit dem Zauberstab umgerührt.
Brotsuppe, Blumensuppe, Totensuppe, Wurzelsuppe, Steinsuppe, mir manchmal ein Süppchen eingebrockt, mein Süppchen ausgelöffelt, Glückssuppe, Weinsuppe, Hochzeitssuppe … Kraftspeise, Gemeinschaftsmahl.
Es gibt die Morgensuppe für die HirtInnen im Frühling beim ersten Austrieb, die Trollsuppe zu Brigid für die wechselnden Dienstleute, Jahresfestsuppen, Kohlsuppen für die Hausgeister. Sogar eine Grenzsuppe gibt es, welche drei Amtleute verschiedener Bezirke aus einer Schüsselvertiefung im Stein mit drei ausgehauenen Löffeln zusammen gegessen haben. Der Suppenzauber ist vielfältig und uralt. Weil ich in den Kessel, den Topf schnell alles einweben kann, Gemüse, Kräuter, Steine, Zauberworte, Salz, Gesänge.
Magische Werkzeuge am heiligen Feuer. Eine Steinsuppe ist dabei. Jede bringt einen Stein, gemeinsam kochen wir die Suppe, verleiben uns die Weisheit aller ein und gehen, gescheiter als zuvor wieder heim, weil wir ja die Weisheit mit Löffeln gegessen haben.