Die Integration neu erworbener Gegenstände

Einkauf – Besteck, zwei Teller, einen Trommelschlägel und ein Nudelholz. Alles liegt auf dem Küchentisch und ist hier noch fremd. Jetzt kommt der Teil der Beheimatung meiner neuen Teile. Sie wollen in mein gehaltenes Haus samt Ritualzone integriert werden. Am meisten Ruhe muss ich beim Entfernen der Etiketten bewahren. Da zweifle ich tief in mir an allem, an der menschlichen Intelligenz insgesamt, an der der Erfinder von Aufklebern nochmal mehr. Jetzt kann ich den Grad meiner Erleuchtung spüren – flippe ich komplett aus – der Colt von der Erkältung läge noch griffbereit – oder nestle ich eine Stunde an drei Etiketten rum und verstehe es als wunderbares Teaching für Geduld und Gelassenheit.

Die Teile haben einen fremden Geruch und noch keine Spuren von Leben. Nicht so wie altes Holz oder verrostete Gabeln.

Ich mache keinen Unterschied zwischen Ritualgegenständen und Haushaltsteilen. Alles will gut integriert werden, vor allem, weil ich ja öfter esse als trommle. Etiketten abpopeln, waschen, räuchern könnte ich, die Teile besprechen, sie verzieren, durchs Feuer ziehen, eine Nacht im Geisterhäuschen draussen lassen, sie beschnitzen wie das Nudelholz, sie widmen und etliches andere, was ich aus rituellen Zusammenhängen kenne.



Ich denke an das Plätzchenmachen mit dem Nudelholz, wenn sich die eingeritzten Bilder wie Gebete in den Teig abzeichnen. So ein Nudelholz ist einer Gebetsmühle gar nicht so unähnlich, sie gleitet durch die Hände, dreht sich mit diesem takatakatak und spult die sich immer wiederholenden Bilder und Gebete und Segenslieder ab, die ich eingeritzt habe.