Rauhnachtsvorbereitung

Die Woche vor Rauhnachtsbeginn. Das Ende der Spinnstubenzeit naht, traditionell muss der Rocken vorher abgesponnen sein. Mein Rocken samt Flachs ist gerade ein Flyer für´s Museum, Steuerteile, Kunst – mein Alltägliches, mein Tagwerk. Ich lande in Spanien bei Doña Catalina. Sie hat mir das Spinnen beigebracht. Im Sommer Spinnen lernen wollen, das fand sie komplett bescheuert. Dementsprechend schaut sie auch drein. „Du weißt ja gar nichts,“ hat sie gegrummelt,“nicht wann man was lernt, nicht wann man was tut oder lässt und dann wunderst du dich.“ Der Text hätte auch von meiner Katzen-Katalina sein können.



Jetzt werde ich mein Nähkästchen ordnen – ein Plastikwerkzeugkasten vom Baumarkt. Er ist praktisch, könnte so eine Art Tarnkasten sein, weil niemand darauf käme, dass ich darin so viel von meinem magischen Werkzeug aufbewahre. Nadel und Faden, Zwirn, die Scheren, den Einfädler, die Spulen und alles andere. Eine alte Spinnwirtel ist auch dabei und ein Webschiffchen. Der Kasten steht immer neben dem Geistereck, beim behängten Heumandl, das mein Wunschbaum ist.

Vieles wollte ich diesen Winter nähen. Verschoben. Es war bisher noch keine Rückzugszeit. Die seltsame Umtriebigkeit ist geblieben. Dann ist es halt so. Es erleichtert mich, wenn ich meine Pläne loslasse. Da die Umtriebigkeit der Tanz der Tage ist, werde ich sie tanzen. Oder mit ihr.