Frühlingsfeuer und Hoagascht

Mit den Eselfrauen haben wir am Wochenende ein riesiges Feuer gemacht und den Winter noch einmal verabschiedet. Herbstzweige, Winterbretter, alte Zäune, Feuer besungen, den Sternenhimmel des Frühlings begrüßt, erzählt und den Duft der Frühlingsnacht eingeatmet. Es gibt da die Frauen, die nur mit Holz heizen, eine von der Feuerwehr und die Bäuerin – sie gehen viel vorsichtiger um mit dem Feuer, dem Funkenflug als Olga mAria und ich. Unser leichter Sinn, der das Feuer gut anfacht und die Vorsicht, die es gut hütet.

Nach dem Feuer schauen wir zur Christa ins Wirtshaus, zum Hoagascht oder Hoagartn. Heimgarten, Besuch bekommen mit Stubnmusi – ein alter Winterbrauch. Ein traditionelles Nachbarschaftstreffen ursprünglich, bei dem man in den langen Winternächten zusammenkam, miteinander musizierte, mit Ratsch und Tanz, miteinander sein, stricken, manchmal Karten spielen, singen. Es war verwandt mit den Kunkelstuben. Und weil halt viel an solchen Abenden miteinander gesponnen werden konnte, war der scheinbar harmlose Hoagartn von Obrigkeitsverboten betroffen, wie die Spinnstuben. Wie mächtig Kreativität ist, zeigen all die Verbote. Irland kannte es, das Baskenland, überall werden die Lieder, die Sprache, der Tanz für so gefährlich eingestuft und so voller Magie, dass sie verboten wurden. Sowas dient nicht dem Machterhalt, wenn sich welche zusammentun und miteinander singen, tanzen, Verbindungen kreativ lebendig halten. Zeit, uns die freien Gesänge, den Tanz, der zu uns passt, die Kreativität lustvoll wiederzuholen.

Der Hoagascht ist wohl eines der wenigen nicht kommerziellen Musikereignisse hier und jeden letzten Freitag im Monat macht Christa die Stubn auf zum Musizieren.