Schürzenbezauberung

Schürzen – Erinnerung an die Großmütter, an Küchenalltag, Stall- und Gartenzeit, an die Kittelschürzen meiner Mutter, meiner Großmütter und den Tanten. Bei der Erforschung der schamanischen Kraft im Alltag schaue ich mir das Gewand an, das Prachtgewand und das Alltagsgewand, das Arbeits- und das Ritualgewand. Als erstes habe ich Schürzen gefunden.
In Bayern ist das Verhältnis zu Schürzen recht rosig. Schöne bestickte Schürzen zum Dirndl sind salonfähig und die Arbeitsschürzen werden sowieso überall benutzt.
Meine experimentierfreudigsten Studentinnen haben manchmal Kittelschürzen zu ihren schillernden Outfits getragen.
Zum meinem neuen Projekt gehören auch die Kittelschürzen. Anni mit ihren fast neunzig Jahren schenkt mir zwei, Sabine organisiert welche. Sie sind wunderbar gebügelt, so wie ich es niemals hinbekommen würde und sie duften. Monika, Inga und ich tanzen sie ein, wir tanzen sie in einen geweiteten Raum, zu den Gesängen des Lebens, mit einem Jodler dazwischen, mit viel Lust und wilder Kraft.

Die Tänzerin in der Kittelschürze, die Alltagsschamanin im Kittelschürzenritualgewand. Mit den Zeichen ihrer Spirits in der Tasche und einem angenähten Knöchelchen. Das ist das ideale Gewand für die Verzauberung meiner Alle-Tage. Weil ich eine Kleckerfrau bin und auch noch male, praktisch veranlagt bin und gerne Brille, Taschentuch und sonstiges Zeug bei mir habe, liebe ich Schürzen. Ich finde mich sogar schön damit.