Ahnenfest

Feiern, uns bemalen, zusammen kochen, speisen und ruhen, tanzen und unterwegs sein. Santa Muerte begrüßen und in die Weite des Ahnenfeldes hineinhorchen, hineinschwingen – von den dynastischen Ahnen zu den Naturahnen, den mythischen, den Ahnen der Träume und denen der praktischen Ideen. Ich spüre meinen Ahnenfluss die Isar und erinnere die Geschichten vom Lankesberg. Buche und Wölfin sind da und Oma Wetterwachs, die Tara und die Erfinderin der Spätzlereibe. Ihre Namen singen, am sich drehenden Mühlenrad eine Kerze entzünden, dem Rad des Lebens zuschauen, zur Schönachquelle, dem Ursprung gehen und ins Zwielicht hinein besondere Geschichten herholen, die ich mit den … Ahnenfest weiterlesen

Lebensfelder

Es ist die Zeit des Schnitterns. Der hohe Sommer wird langsam älter, die Zeit des Erntens und Schneidens ist gekommen. Die Königin bereist ihr Land bis an die fernsten Grenzen, die Ähren küssen ihr Gewand, sie segnet sie alle mit reicher Hand. Wie golden sie stehen und glänzen. Die Quellen des Lebens fließen. Es ist ein sattes Genügen, Genießen. Die Königin reitet auf rotem Ross, hält auf der Mittagsheide, als sie die Schnitterin sieht, im wehenden Kleide. Die Sensenfrau summt eine alte Weise, sie erzählt vom letzten Ziel einer jeden Reise. Lebensfelder abgehen, die Sichel in der Hand und schauen, … Lebensfelder weiterlesen

Die Feuer

Wir brauchen nicht alles können. Gut ist es, zu wissen, was ich vermag und was nicht. Manche von uns können wunderbar initiieren. Sie sind starke Rufende an die Feuer. Feuer entzünden ist eine Kunst. Diese Kunst zu ehren ist wichtig, weil wir dann die richtigen Leute darum bitten. Vielleicht haben die ein oder anderen die Gabe der Initialzündung, das Geschenk, allererste Impulse geben zu können, die Funkenfliegerinnen, deren Beitrag ein Hauch von Musenkuss ist. Das wäre noch vor dem Feuerentzünden. Und dann gibt es die, die das Feuer hüten können. Sie haben einen langen Atem und können für etwas gehen. … Die Feuer weiterlesen

Altäre

Altäre im Haus, lebendige Orte, sowas wie Türen oder Brücken in andere Ebenen, um uns mit anderen Weisheitsquellen zu verbinden. Schwellenräume, Erinnerräume, Grenzorte. Wenn es ganz stürmisch wird in meinem Leben oder in der Welt, setze ich mich zum Hausaltar und rede mit den Spirits. In Zeiten wie diesen bin ich öfter dort. Ich erzähle ihnen, bitte um Schutz und um hilfreiche Antworten, um ihre Unterstützung und noch so einiges. Das beruhigt mich. Unsere Verbindung schläft manchmal etwas ein und wenn ich sie aktiviere, dann merke ich, wie gut es tut. Kraft tanken, andere Weisheitsquellen spüren, ruhig werden … Wenn … Altäre weiterlesen

Perchtennachklang

Zum Ausklang der Rauhnächte sind wir losgezogen. Durchs Dorf, zu den Höfen, von denen wir auch die Kuhglocken hatten, auf die Höhe zum Almhüttchen. Und wie es Brauch ist, wurden wir mit Schnaps bedankt. Mit Anke, wie so viele Male in uralter Freundschaft unterwegs, und mit Freundinnen, mit Frauen, die ins kleine Dorf kommen und dafür gehen, dass die wildweise Frauenkraft ins Leben gewebt wird – sichtbar, uns zumutend, sanft und wild und narrisch und was immer ruft. Begegnungen, Lachen, ein Jodel übers Dorf und in den Sonnenuntergang hinein, während die Kirchenglocken geläutet haben. Schellen, Glocken, Rasseln, gute Wünsche und … Perchtennachklang weiterlesen

Perchtenlauf

Winter in der wirklichen Winterkraft – dunkel und wild, uns Menschen so viel abverlangend an Reife und weisem Unterwegssein. Dahin geht meine Ausrichtung in diesem Winter mehr denn je und mit der Frage, wie ich sie in mir aufstehen lassen kann. Wie kann ich noch tiefer spüren, was wirklich damit gemeint ist? Ein neues Perchtengesicht ruft. Im alten Herbst bin ich eingetaucht. Papier und Zweige, Geweihe in den Bäumen sehen, mich erinnern an Perchtengänge. Sammeln, Spurensuche. Wie sieht mein Perchtengesicht am alten Feuer aus? In jungen Jahren war es sehr alt. Wird es am alten Feuer jünger? Die Winterkraft verkörpern, … Perchtenlauf weiterlesen

Die wilde Jagd

Die Rauhnächte beginnen und die wilde Jagd zieht übers Land. Im Gefolge der Percht, so hört man immer mal, seinen auch Unholdinnen. Ein recht eigenartiger Ausdruck. Was ist denn eine Unholdin? Ist sie schiach, gruusig, alt, wild und eben alles andere als anmutig und lieblich, von zarter Schönheit und hold?Wenn ich vor meinem alten Gesicht oder Körper erschrecke, dann begebe ich mich am besten in die Obhut der Percht. Sie bläst mir die Sicht auf die Schönheit und die Weite von alter Winterkraft ein. Die ist auch nicht lieblich oder hold und doch von so großer und tiefer Schönheit. In … Die wilde Jagd weiterlesen

Lucia

Lucia und die Geschichten meiner Mutter zur Lichtbringerin, unsere Kerzenkränze, die wir beide unbedingt wollten, samt Wachs im Haar, das Lachen und wie selbstverständlich wir es gefeiert haben. Heute würden sie dir ja dein Kind wegnehmen, wenn es mit brennenden Kerzen rumläuft. Später habe ich ein anderes Gesicht der Lucia kennengelernt, das der roten, blutigen, wilden Lutz. Ich war fasziniert und fand sie stark und mächtig und etwas hat mir gesagt, dass sie alt ist und wichtige Botschaften hat. Da ist auf einmal eine alte Mondgöttin, eine Licht- und Geburtsgöttin in ihrer Ganzheit. Der rote Gürtel als Zeichen der lichten … Lucia weiterlesen

Die wilden Wege

Wo sind die wilden, freien, die uralten weiblichen Wege und Landstriche? Wer bewohnt sie? Wie kommen wir dorthin? Diese Landstriche sind fremd in dieser lauten, überbeleuchteten Gesellschaft. Für manche sind es furchteinflößende Zonen, für andere verheißungsvolle. So oder so, sie sind wichtig für die Balance und die Kraft. Sie sind herausfordernd, weil es dort so pur ist und ungeschminkt, so kraftvoll und wahr. Weil es so zärtlich und sinnlich ist und auch das ist herausfordernd. Es hat eine Zeit gegeben, da war ich dorthin unterwegs und wollte dort wohnen, dauerhaft. Ich habe viel davon gehört und es hat so gerufen. … Die wilden Wege weiterlesen

Knochentanz

Ein Knochentanz in die dunkle Zeit hinein. Die Schleier zu anderen Welten, zum Ahnenfeld sind dünn. Inspiriert von den großen, freudigen Festen in Mexiko zum Ahnenfest, haben wir uns getroffen. Neun Frauen und unzählige Ahnen, die zusammen gefeiert haben. Mit Bemalung und Geschichtenaustausch, mit dem Weg zum Ursprung, mit Speis und Trank und als Sterbeammen für das alte Häuschen im Dorf, das der Ort vieler Tänze und Fotosessions mit Anke und mir war. Die Tödin und unser Verhältnis zu ihr und zum Leben, das darf sich wandeln, darf selbstverständlicher, tiefer und weiter werden. Die Dunkelheit tanzen und das Leben feiern. … Knochentanz weiterlesen