Reisezeit

Vom Herzberg aus die Berge gegrüßt, tiefe, schamanische Tage mit Susann Belz und vielen Frauen. Ich schaue Susann gerne zu und lerne von ihr, wie eine als Reisende immer präsent ist, immer ganz da, wo sie gerade ist, egal, von welchen bewegenden Feuern sie kommt oder an welch aufregende Orte es sie demnächst trägt. Den Moment ganz leben, ganz einnehmen. Dann gibt es nichts, als das eine Feuer, an dem eine gerade ist. Zur Zeit passiert Interessantes mit der Technik. Ich sitze in Funklöchern, kann nicht mailen, empfange nichts und musste meinen Rechner plattmachen. Das beschert mir Pausen, Technikauszeiten, wie … Reisezeit weiterlesen

Das Land werden

Bei den First Nations Kanadas habe ich die Weisheit der Nordwege angeschaut und die uralte Verbindung von schamanischer Weltsicht und Ökologie. Dort in der Wildnis habe ich meine Ängste vor Bären, der Weite, den Herausforderungen anerkennen müssen und auch, wie gefahrenvoll es ist, die uns umgebenden Felder nicht zu kennen, nicht zu verstehen und ihren Gesetzen nicht zu folgen. In der Wildnis ist Überleben gar nicht anders möglich, als mit dem Land zu verschmelzen und dem zu folgen, was ist – den Gezeiten, den Jahreszeiten, den wilden Herden, den Lachszügen. Die SchamanInnen werden Wolf, Rabe, Bär, Stein, Gras. Indem sie … Das Land werden weiterlesen

Reiseeindrücke

Begegnungen, Bilder, Eindrücke – ich bringe viel mit im Gepäck. An der ersten Raststätte auf dem Weg ins Museum hängen lauter Küchensachen von der Decke, die Wände sind voller Wörter aus dem Nahrungsbereich und das Auto ist auch voll mit Küchengeräten. Es ist wie eine Verdopplung. Museum – Besprechungen, wie was hängen könnte, merken, dass es mir an Vorstellungsgabe fehlt, dass das Kuratieren von Ausstellungen ein eigener Beruf ist und etwas erfordert, was ich nicht so richtig kann. Nicht alles können müssen, das ist erleichternd und macht den Weg frei für das Ehren von Befähigungen anderer. Impressionen von Wiesbaden und … Reiseeindrücke weiterlesen

Frühlingsaufbruch

Ein Topf voller Frühlingsblumen, ein milder Abend, Vogellieder, die anfangen, anders zu klingen. Letzte Schneehaufen, die mich daran erinnern, dass bei uns im Süden der Winter bis in den frühen Mai reichen kann. Und prompt schneit es schon. Mein Aussenjahr hat begonnen mit einem wunderbaren Wochenende, mit Council und Seminar in der Schweiz. Fast nahtlos fahre ich weiter nach Wiesbaden, ins frauen museum und bringe all die Löffel, Besen, Medizinen, Schürzen für die Ausstellung hin, während noch die Geschichten, Bilder und Tänze der Frauen tiefer einsickern. Ich habe sehr genau gepackt, denn es ist für mich immer eine große Reise, … Frühlingsaufbruch weiterlesen

Ratschen, Zusammensitzen, Beieinandersein

Eine besondere Qualität hat gerade das Zusammensein mit anderen und sich dafür Zeit nehmen. Zusammensitzen, etwas ergründen, fragen, zuhören und so lange dabei bleiben, bis sich was klärt, verstanden wird. Es braucht Ausdauer. Es ist ein sich einlassen auf eine Reise. Und wie bei einer Aussenreise befinde ich mich auch irgendwo und kann nicht einfach wegfliegen. Dabeibleiben, den Urfaden halten oder sich in ganz neue Gefilde treiben lassen. Es ist sofort spürbar, wenn was durch ist, frei wird, wenn auf einmal was Neues mit am Tisch sitzt oder Schätze geborgen werden. Eindrückliche Momente. Tiefengespräche und die Freude darüber, dass so etwas … Ratschen, Zusammensitzen, Beieinandersein weiterlesen

Nach getaner Arbeit

Nach getaner Arbeit, wie Buchmachen, fühlt es sich erstmal seltsam an. Freiraum, Erleichterung und ein kleines Loch. Die Objekte für die Installation im Museum lassen mich noch nicht ins völlige Nichtstun gleiten. Deshalb fühle ich nur ein kleines Loch. Dann schreibe ich einen g´spinnerten Blogeintrag über Blumenkohl oder staune, was die defekten Gerätschaften alles an interessanten Botschaften für mich haben. Jetzt ist die Batterie vom Auto leer, selbst verursacht. Aha. Und dann ist die Backup-Platte voll und überlastet und eine wichtige Datei ist geschrottet, Datensalat, weil zu viele Daten. Mehrere Lampen gehen aus. Batterie leer, Licht aus, Datenüberflutung. Gut, dass … Nach getaner Arbeit weiterlesen

Altäre und Reisevorbereitung

Von den Nomadinnen habe ich das Reisevorbereiten mitgebracht. „Vielleicht kommst du nicht mehr wieder, also verabschiede dich gut.“ Und so gehe ich durchs Haus, nehme mir Zeit für Gustav und Katalina und lege Blumen und Speisen auf die Altäre. Möge meine kleine Reise eine behütete sein. Am liebsten komme ich wieder und die Mülleimer sind leer, alles gesaugt, der Schreibtisch aufgeräumt und bereiteter Raum für Neues. Das heißt, mir Zeit nehmen vor der Reise und alles so richten, dass ich genau das vorfinde bei meiner Rückkehr. Dieses Mal gelingt es nicht so recht. Ein bisschen rumgehudelt, riesige Menge wegen der Frühjahrsausstellung … Altäre und Reisevorbereitung weiterlesen

In Bayern gelandet

Zurück in Bayern, ist erstmal die Technik ausgefallen. Nicht nur Regen macht Zeit, sondern auch der Ausfall der Technik. Keine mails, kein Blog gibt unerwartete Spielräume. Spanien ist in der Wildnis ausgeklungen, in der Engaña, dem Tal der Wölfe. Seit zwanzig Jahren ist es mein heiliges Tal, Geschichtenquelle für mein erstes Buch, die Töchter der Mondin, Spiegel, Andersweltreiseplatz. Dieses Mal hat mir die Engaña etwas zum Älterwerden gespiegelt. Es ist nicht mehr so einfach, im Flussbett hochzuklettern oder über die Felsen zu springen wie vor zehn Jahren. Ich erkenne es an und es ist stimmig. Der Fluss lässt mich auch … In Bayern gelandet weiterlesen

España mixed

Ich bin eine Schürzenjägerin, im wahrsten Sinne des Wortes. Hier gibt es raffinierte Kittelschürzenmodelle. Auf den Vendimiafotos sind einige zu sehen. Besen und Kittelschürzen liebe ich und finde, dass sie ideale Ritualgewänder sind. Dort, wo Kittelschürzen getragen werden, wissen die Leute auch etwas über die Meigas, die nordspanischen Druidinnen und Heilerinnen. Die Meigas tragen sie gerne bei ihrer Arbeit. Die blau-weiß-karierten Modelle finde ich besonders ansprechend, sie erinnern mich an den bayrischen Himmel. Zusammen Paellakochen. Zusammen essen. Überall auf der Welt hat das eine große Wichtigkeit. Ernte teilen auch. Hier reden alle davon, dass Deutschland mit den Schwesterstaaten Europas in … España mixed weiterlesen

Alltag und Fiesta

Die Vendimia ist gemacht, die Weinernte ist für dieses Jahr gut zu Ende gegangen.       Im alten Kessel, an der Feuerstelle wird gekocht. Es ist laut und aufgeregt, wir sind fröhlich, müde, zufrieden und hungrig.  Miteinander gearbeitet, miteinander gefeiert. Gastfreundschaft, reiche Ernte, Neues erfahren. Alle reden durcheinander und ich verstehe nichts. Ich glaube, ich verstehe nur Rocca. Ich arbeite gerne in Küchen und auf Feldern, in Weinbergen und im Stall, weil ich da viel erfahre. Der geteilte Alltag beschert mir gute Geschichten. Über die Curanderas, die Meigas, Lebenswege und Alltagsmagie. Rocca hat die Mitarbeit standhaft verweigert. Kein Blogartikel von … Alltag und Fiesta weiterlesen